Die katholische Kirche kennt sieben Sakramente. Die Beziehung zwischen Gott und den Menschen ist nicht nur von Worten geprägt, sondern auch durch symbolische Handlungen. Diese leibhaftigen Begegnungen mit Gott sind besondere Heilszeichen, die wir Sakramente nennen. Ihren Ursprung haben die Sakramente im Handeln Jesu Christi. Das, was Jesus vor 2000 Jahren gelehrt und bewirkt hat, wird in unserer Lebenswirklichkeit lebendig.

Die kirchliche Trauung

Das Sakrament der Ehe

Trotz der zunehmenden Individualisierung und Pluralisierung von Lebensstilen entscheiden sich nach wie vor viele Paare, ihrer Liebe durch die Ehe einen öffentlichen und verbindlichen Charakter zu geben. Für Christinnen und Christen ist es wichtig, ihre Liebe unter den Segen Gottes zu stellen und zu wissen, dass sie auf ihrem gemeinsamen Lebensweg von Gott begleitet werden.

Das Sakrament der Ehe spendet sich das Paar im Traugottesdienst gegenseitig. Nach dem katholischen Eheverständnis ist die Ehe ein unauflöslicher Bund, mit dem das Ehepaar seine Lebensgemeinschaft begründet. Das Brautpaar verspricht sich am Altar die Treue in guten und schlechten Tagen. Zum Sakrament der Ehe gehören die Freiwilligkeit, die Überzeugung von der Unauflöslichkeit, Treue, der Wille zur Elternschaft sowie die Zuwendung Gottes.

Warum Heiraten?

Zum Nachdenken für junge Menschen

„Heute müssen die jungen Leute ja nicht mehr heiraten, sondern können auch ohne Trauschein zusammenleben.“ So oder ähnlich haben Sie es sicherlich schon oft gehört. Junge Partner fragen sich oft, ob sie die Traditionen der Vergangenheit einfach gedankenlos übernehmen sollen. Sie überlegen:

  • Wir müssen zunächst einmal lernen, im Alltag richtig miteinander umzugehen.
  • Was kann uns denn die Institution Ehe bringen? Wichtig ist doch die Liebe.
  • Beim Heiraten muss man so viel in der Öffentlichkeit tun. Unsere Beziehung ist aber eine Privatsache.
  • Man kann doch nicht gleich heiraten. Wer weiß, wie unsere Situation in zehn Jahren aussieht. Wir wollen doch keine Scheidung.

Was sollte in so einer Situation überlegt werden?

  • Nicht heiraten wollen, obwohl man zusammenlebt, kann auch bedeuten, dass ein Vorbehalt dem Partner gegenüber besteht.
  • Manche haben erfahren, dass durch gemeinsames Wohnen eine Bindung entstanden ist, die bei einer Trennung nicht weniger Schmerz bereitet als bei einer Scheidung, und dass der Gedanke „ohne Heirat können wir uns eher ohne Schmerz trennen“ eine Illusion ist.
  • Bedeutet die „freie Liebe“ nicht oftmals, dass man sich des Partners nicht sicher ist und sich vor der offenen Austragung von Konflikten fürchtet? Was aber geschieht dann mit den zugedeckten Konflikten? Liebe sollte frei sein von Angst. Sie kann aber nicht frei sein von Bindungen.
  • Die öffentliche geschlossene Ehe schützt die Gemeinsamkeit des Paares.
  • Wieweit können sich zwei Menschen aufeinander verlassen, wenn ihre Zuneigung noch nicht für eine Bindung auf Dauer ausreicht?
  • Wenn ein Kind kommen sollte – es gibt auch heute viele ungeplante Kinder – was erlebt so ein Kind bei Eltern, die sich nicht binden? Verlässlichkeit, Treue, sichere Geborgenheit sind für das Leben wichtig!
  • Menschenwürdige Sexualität verlangt Liebe. Das ist den meisten Menschen klar. Aber strebt die Liebe nicht auch Dauerhaftigkeit an? Wird Liebe, die Dauerhaftigkeit ausschließt, nicht letztlich unmenschlich?
  • Wenn zwei gläubige Menschen ihre Zukunft überlegen, muss da nicht auch der Gedanke an das Sakrament der Ehe berücksichtigt werden und damit verbunden die Zusage von Gottes Hilfe?

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